Open Educational Resources (OER)

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Was sind OER?

Kurz und knapp sind Open Educational Resources "jegliche Arten von Lehr-/Lernmaterialien, die gemeinfrei oder mit einer freien Lizenz bereitgestellt werden. Das Wesen dieser offenen Materialien liegt darin, dass jedermann sie legal und kostenfrei vervielfältigen, verwenden, verändern und verbreiten kann. OER umfassen Lehrbücher, Lehrpläne, Lehrveranstaltungskonzepte, Skripte, Aufgaben, Tests, Projekte, Audio-, Video- und Animationsformate."[1] Mit OER gehen fünf Freiheiten für Offenheit einher. Diese 5V-Freiheiten sind in Abbildung 1 dargestellt:

Abbildung 1: "5V-Freiheiten für Offenheit", Grafik von Mark Mulfinger - BadWolfDesign im Auftrag von DHBW in Anlehnung an Julia Eggestein (Grafik), Jöran Muuß-Merholz (inhaltliche Übersetzung, Anpassung und vorsichtige Erweiterung) von Jörg Lohrer (Wortschöpfer), Lizenz: CC BY 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de[2]

Welche Lizenzen gibt es?

Lehr-/ und Lernmaterialien werden zur Veröffentlichung unter einer offenen Lizenz zur Verfügung gestellt. Im Bildungsbereich handelt es sich dabei um Creative Commons-Lizenzen. Creative Commons (CC) ist eine Non-Profit-Organisation. Insgesamt gibt es sechs verschiedene Lizenztypen die aktuell in der Version 4.0 zur Verfügung gestellt werden.

CC0

Die Nutzung und Verbreitung sind an keine Bedingungen geknüpft. Der:die Urheber:in sagt: “Stellt mit meinem Werk an was und wie ihr es wollt - null Einschränkung. Auch meinen Namen müsst ihr nicht nennen.”

CC BY 4.0

Namensnennung 4.0
Die Nutzung und Verbreitung ist unter Lizenzangaben (Autor:in, Quelle; Rechteinhaber:in) erlaubt. Der:die Urheber:in sagt: “Stellt mit meinem Werk an was und wie ihr es wollt, aber nennt meinen Namen.”

CC BY SA 4.0

Namensnennung 4.0 - Share Alike 4.0
Die Nutzung und Verbreitung ist unter Lizenzangaben (Autor:in, Quelle; Rechteinhaber:in) erlaubt. Bearbeitungen dürfen nur unter den gleichen oder vergleichbaren Lizenzbestimmungen veröffentlicht werden (Share Alike). Der:die Urheber:in sagt: “Stellt mit meinem Werk an was und wie ihr es wollt, aber nennt meinen Namen und gebt es unter gleichen Bedingungen weiter.”

CC BY NC 4.0

Namensnennung - Nicht kommerziell 4.0
Die Nutzung und Verbreitung ist unter Lizenzangaben (Autor:in, Quelle; Rechteinhaber:in) erlaubt. Die kommerzielle Nutzung ist jedoch ausgeschlossen. Der:die Urheber:in sagt: “Stellt mit meinem Werk an was und wie ihr es wollt, aber nennt meinen Namen und verdient kein Geld damit.“

CC By ND 4.0

Namensnennung - Keine Bearbeitung
Die Nutzung und Verbreitung ist unter Lizenzangaben (Autor:in, Quelle; Rechteinhaber:in) erlaubt. Die Bearbeitung ist jedoch ausgeschlossen. Der:die Urheber:in sagt: “Ihr dürft mein Werk nutzen, aber nichts daran ändern. Und ihr müsst meinen Namen nennen.”

CC BY NC SA 4.0

Namensnennung - Nicht kommerziell - Share Alike 4.0
Die Nutzung und Verbreitung ist unter Lizenzangaben (Autor:in, Quelle; Rechteinhaber:in) erlaubt. Die kommerzielle Nutzung ist jedoch ausgeschlossen. Bearbeitungen dürfen nur unter den gleichen oder vergleichbaren Lizenzbestimmungen veröffentlicht werden (Share Alike). Der:die Urheber:in sagt: “Ihr dürft mein Werk nutzen, aber nennt meinen Namen, verdient kein Geld damit und gebt es unter gleichen Bedingungen weiter.”

CC BY NC ND 4.0

Namensnennung - Nicht kommerziell - keine Bearbeitung 4.0
Die Nutzung und Verbreitung ist unter Lizenzangaben (Autor:in, Quelle; Rechteinhaber:in) erlaubt. Die kommerzielle Nutzung ist jedoch ausgeschlossen. Bearbeitungen dürfen nur unter den gleichen oder vergleichbaren Lizenzbestimmungen veröffentlicht werden (Share Alike). Der:die Urheber:in sagt: “Ihr dürft mein Werk nutzen, aber nennt meinen Namen, verdient kein Geld damit und gebt es unter gleichen Bedingungen weiter.”

Alle Lizenztypen werden ebenfalls nochmal in Abbildung 2 zusammengefasst und erläutert.[3]

Abbildung 2: "Was ist CC?" von CC Germany, online unter https://de.creativecommons.net/was-ist-cc/ (Abruf am 21.11.223), Lizenz: CC BY 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/, Ergänzung von Beispielen DHBW Baden-Württemberg, grafische Umsetzung von Mark Mulfinger - BadWolfDesign im Auftrag der DHBW[4]


OER nutzen

Ist ein Material mit einer OER-Lizenz versehen, kann dies nach den 5V-Freiheiten für Offenheit verwendet werden. Dafür muss ein Lizenzhinweis verwendet werden. Es wird die TULLU-Regel angewendet.

Titel Titel des Materials angeben
Urheber:in Name des:der Urheber:in, genauso wie von ihm:ihr selbst erfasst. Hier können auch Gruppen-, Firmen-, oder Vereinsnamen angegeben sein.
Lizenz Die Lizenzversion mit allen Bestandteilen nennen. Angaben zur Versionsnummer und ggf. die Angabe, ob es sich um eine portierte (an die Gesetzgebung eines Landes angepasste) Version handelt, sind relevant.
Link zur Lizenz Link auf die Lizenz angeben. Wo kann der Lizenztext gefunden werden?
Ursprungsort Link zum Ursprungsort angeben, sodass der Ausgangsort nachvollzogen werden kann.

OER erstellen

Um Bildungsmaterialien zu schaffen, muss sichergestellt werden, dass das erstellte Material veröffentlicht werden darf. Dafür sollte folgendes überprüft werden:

  • Nur selbst erstelltes oder als OER lizenziertes Material verwenden
  • Kennzeichnung des Materials entsprechend der TULLU Regel
  • Möglichst offene Formate (odt., docx., etc.) und CC-Lizenzen (CC 0, CC BY, CC BY-SA) verwenden
  • Bei Nutzung von fremdem CC lizenzierten Material das Licence Compatibility Chart (siehe Abbildung 6 in dieser Broschüre) zu Hilfe nehmen, um Kombinierbarkeit der Lizenzen zu prüfen
  • Bei unterschiedlicher Lizenzierung des fremden Materials alle vorkommenden Lizenzen einzeln nennen
  • Bei Verarbeitung entsteht ein neues eigenständiges Werk, das neu lizenziert wird, dabei aber(mindestens) die Lizenzierung des beinhalteten Materials mit den meisten Einschränkungen haben muss
  • Zur Erstellung der Lizenz das Tool unter https://creativecommons.org/choose/ verwenden
  • Für Lehrende gilt: eventuell beim Justiziariat nachfragen, ob während der Arbeitszeiterstelltes Material als OER veröffentlicht werden darf
  • Bei Veröffentlichung OER Material mit Metadaten bzw. Schlagworten kennzeichnen
  • Veröffentlichung in einem Repositorium o. ä.


Quellen

  1. Muuß-Merholz, J. (2015): UNESCO veröffentlicht neue Definition zu OER (Übersetzung auf deutsch). https://open-educational-resources.de/unesco-definition-zu-oer-deutsch/ (Zugriff: 21.11.2023)
  2. Duale Hochschule Baden-Württemberg (2021): Einführung in Open Educational Resources. inhaltlich aktualisiert und korrigiert von Sonja Philipp, Dezember 2022. https://www.zoerr.de/edu-sharing/components/render/d7241fa3-36f0-4353-96fe-b7e73f86a308 (Zugriff:21.11.2023)
  3. Duale Hochschule Baden-Württemberg (2021): Einführung in Open Educational Resources. inhaltlich aktualisiert und korrigiert von Sonja Philipp, Dezember 2022. https://www.zoerr.de/edu-sharing/components/render/d7241fa3-36f0-4353-96fe-b7e73f86a308 (Zugriff:21.11.2023)
  4. Duale Hochschule Baden-Württemberg (2021): Einführung in Open Educational Resources. inhaltlich aktualisiert und korrigiert von Sonja Philipp, Dezember 2022. https://www.zoerr.de/edu-sharing/components/render/d7241fa3-36f0-4353-96fe-b7e73f86a308 (Zugriff:21.11.2023)
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