Nachhaltigkeitsaudit und Nachhaltigkeitsberichterstattung als zentrale Instrumente für eine strategische Entwicklung der Nachhaltigkeitsorientierung an Hochschulen, Workshop, BMBF-Symposium 2023

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Die nachhaltigkeitsorientierte Transformation der Hochschulen findet zunehmend Ausdruck in multidimensionalen Zielsystemen der strategischen Entwicklung. Verbunden damit ist der Eingang von Nachhaltigkeitszielen in das strategische Management. In dem Workshop werden Funktionen, und Potenziale von (Mess)Konzepten und Verfahren zur Berichterstattung und Auditierung bei der Strategieentwicklung, strategischen Steuerung und Sensibilisierung für eine Kultur der Nachhaltigkeit an Hochschulen ausgeleuchtet.

Nachhaltigkeitsaudit und Nachhaltigkeitsberichterstattung als zentrale Instrumente für eine strategische Entwicklung der Nachhaltigkeitsorientierung an Hochschulen, Workshop, BMBF-Symposium 2023
Datum 2023-06-07
Workshop Nummer 2
Workshopleitung Dr. Antje Schnoor (HRK) & Prof. Dr. Remmer Sassen (TU Dresden)
Themenschwerpunkte Nachhaltigkeitsberichterstattung, Strategisches Management
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Hintergrund und zentrale Fragestellungen

Der Workshop stellte die Frage, wie Nachhaltigkeitsberichterstattung und Nachhaltigkeitsaudit für die strategische Entwicklung einer ganzheitlichen, d.h. alle Leistungsbereiche umfassenden Nachhaltigkeitsorientierung zentral sind im Sinne dessen, was die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) unter dem Begriff ‚Kultur der Nachhaltigkeit‘ in einem Positionspapier von 2018 Hochschulen empfiehlt. Diskutiert wurden Chancen, Potentiale, Gelingensbedingungen wie auch mögliche Hemmnisse und Risiken bei der Konzeption und Umsetzung dieser Instrumente.

Ablauf und Inhalte

  • Prof. Sassen (TU Dresden) berichtet zunächst über die Entwicklung des Hochschul-DNK, den der Rat für Nachhaltige Entwicklung 2018 verabschiedet hat; im Anschluss gibt er Einblicke in das seit 2021 von ihm geleitete Projekt ‚UNISIMS‘, das sich der Entwicklung eines standardisierten webbasierten Benchmark-Systems zur Nachhaltigkeitsbewertung an Hochschulen widmet.
  • Dr. Antje Schnoor (HRK) stellt erste Überlegungen zu einem Nachhaltigkeitsaudit vor, das im Rahmen der Arbeit des (unter Federführung der HRK stehenden) traNHSform-Begleitkonsortiums zur BMBF-Förderlinie „Transformationspfade für nachhaltige Hochschulen“ konzipiert, pilotiert und evaluiert werden wird.
  • Die Workshop-Teilnehmenden diskutieren Funktion, Chancen, Potentiale, Gelingensbedingungen wie auch mögliche Hemmnisse und Risiken bei der Konzeption und Umsetzung von Instrumenten zur strategischen Entwicklung der Nachhaltigkeitsorientierung an Hochschulen.

Kernpunkte aus den Impulsvorträgen

Impulsvortrag zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Prof. Dr. Remmer Sassen (TU Dresden):

  • Historische Nachzeichnung der Nachhaltigkeitsberichterstattung in Deutschland: von der Entwicklung des Hochschul-DNK 2018 bis zum derzeit laufenden UNISIMS-Projekt
  • Vorstellung der Konturen des UNISIMS-Projekts (Idee, Konzeption, Methodik, Partizipationsprozess, Pilotierung, Status quo bzgl. des Indikatorensets)
  • Erläuterung zur Zielsetzung einer standardisierten Nachhaltigkeitsberichterstattung (Stichwort: Operationalisierung der Nachhaltigkeitsbemühungen)

Impulsvortrag zu einem Nachhaltigkeitsaudit von Dr. Antje Schnoor (HRK):

  • Informationen zum Förderrahmen, innerhalb dessen die HRK ein Nachhaltigkeitsaudit, konzipieren, pilotieren und evaluieren wird (Rahmen BMBF-Förderlinie „Transformationspfade für nachhaltige Hochschulen“)
  • Skizze zu ersten Vorüberlegungen zur Kontur eines Nachhaltigkeitsaudits (Grundidee, Zielsetzung, Methodik, Prozessschritte, Anspruch)
  • Diskussion von Funktionen, Chancen, Potentialen, Gelingensbedingungen wie auch möglichen Hemmnissen und Risiken bei der Konzeption, Pilotierung und Umsetzung


Kernpunkte aus der Diskussion im Workshopplenum

Pinnwand: Diskussionspunkte Workshop 1, BMBF-Symposium

Diskutiert wurden v.a. Nutzen und Gelingensbedingungen bzgl. der für eine strategische Entwicklung der Nachhaltigkeitsorientierung an Hochschulen als zentral verstandenen Instrumente ‚Nachhaltigkeitsberichterstattung‘ und ‚Nachhaltigkeitsaudit‘

  • Nutzen: Operationalisierung der Nachhaltigkeitsbemühungen; Beitrag zur Standardisierung der Bewertung bzw. Messung des Nachhaltigkeitsengagements; Bezugsgröße zur Argumentation für strategische Maßnahmen und Neuausrichtung der Hochschulentwicklung; Dynamisierung und Prozessualisierung bestehender organisationaler Strukturen; Erhöhen der Selbstreflexionsfähigkeit der Hochschulen; Homogenisierung der vielfältigen, oft konkurrierenden Berichts-/Ranking-Tools; Ausrichtung der Nachhaltigkeitsbemühungen im Sinne des Whole Institution Approach
  • Gelingensbedingungen: Fokus auf hochschulspezifische Kernbereiche (insbes. Forschung & Lehre), die nicht durch andere rechtliche Rahmenbedingungen bzw. operationalisierende Instrumente erfasst sind (Stichwort: EMAS-Zertifizierung, u.a.); Klärung des Verhältnisses zu bestehenden Instrumenten; Beachtung des ganzheitlichen, d.h. alle Leistungsbereiche umfassenden Ansatzes; Instrumente sollten prozess- und impulsorientiert sein; gewährleistet werden muss, dass ausreichend Ressourcen (personell, finanziell, epistemisch, technisch) an der HS vorhanden sind; Indikatorensets sollten ‚schlank‘ und praktikabel sein

Weiterführende Fragestellungen der Diskussion

Da sich die Instrumente zu einer strategischen Entwicklung der Nachhaltigkeitsorientierung an Hochschulen aufgrund der unterschiedlichen rechtlichen Rahmenbedingungen wie auch organisationalen Strukturen erheblich von denen außeruniversitärer Forschungseinrichtungen unterscheiden (Stichwort: CSRD/EU-Taxonomie), stellt sich die Frage, inwieweit gemeinsame Bemühungen beim Nachhaltigkeitsengagement möglich sind.

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