HOCH-N:Unterstützung durch Governance und Nachhaltigkeitsberichterstattung: Unterschied zwischen den Versionen

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EinzelleitfädenUnterstützung durch Governance und Nachhaltigkeitsberichterstattung
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Die Realisierung von operativen Tätigkeiten und Prozessen zur Implementierung, Etablierung und stetigen Verbesserung der Nachhaltigkeit im Betrieb von Hochschulen bedarf der Unterstützung durch die Hochschulleitung und der Formulierung von Nachhaltigkeitsaspekten im Leitbild sowie in Strategien, Zielen, Programmen und Maßnahmen. Governance in dieser Form unterstützt entscheidend und richtungsweisend ein nachhaltiges Abfallmanagement, Beschaffung und Mobilität sowie ein nachhaltiges Gebäude-, Energie-, Per-sonal- und Veranstaltungsmanagement an Hochschulen. Governance unterstützt zudem die Umsetzung von Normen und Leitfäden, wie:  
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|Kurzbeschreibung=Es wird erläutert, wie das Handlungsfeld eines nachhaltigen Betriebs durch die beiden Handlungsfelder der Nachhaltigkeitsberichterstattung und Governance unterstützt werden kann.
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|Zielgruppe=Forschende, Lehrende, Studierende, Verwaltungsmitarbeitende, Hochschulleitung, Politik, Nachhaltigkeitsbeauftragte(r)
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|Schlüsselakteure=Hochschulleitung, Verwaltung, Nachhaltigkeitsbeauftragte
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Die Realisierung von operativen Tätigkeiten und Prozessen zur Implementierung, Etablierung und stetigen Verbesserung der Nachhaltigkeit im Betrieb von Hochschulen bedarf der Unterstützung durch die Hochschulleitung und der Formulierung von Nachhaltigkeitsaspekten im Leitbild sowie in Strategien, Zielen, Programmen und Maßnahmen. Governance in dieser Form unterstützt entscheidend und richtungsweisend ein nachhaltiges Abfallmanagement, Beschaffung und Mobilität sowie ein nachhaltiges Gebäude-, Energie-, Personal- und Veranstaltungsmanagement an Hochschulen. Governance unterstützt zudem die Umsetzung von Normen und Leitfäden, wie:  
 
* ISO 26000 (Gesellschaftlichen Verantwortung),
 
* ISO 26000 (Gesellschaftlichen Verantwortung),
 
* ISO 20121 (Event Sustainability Management System),
 
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* DIN EN ISO 50001 (Energiemanagement),
 
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* DIN EN ISO 18040 (Barrierefreies Bauen) und
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* DIN EN ISO 18040 (Barrierefreies Bauen),
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* DIN EN ISO 45001 (Arbeitsschutzmanagement)
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* DIN EN ISO 45001 (Arbeitsschutzmanagement),
die einen ebenso wichtigen Beitrag für einen nachhaltigen Hochschulbetrieb leisten können. Im Umkehrschluss können Normen und Leitfäden wiederum die Governance-Strukturen an einer Hochschule unter-stützen.Auch eine für Hochschulen selbstverpflichtende Nachhaltigkeitsberichterstattung, beispielsweise nach dem hochschulspezifischen Deutschen Nachhaltigkeitskodex (HS-DNK), wird durch Governance ermöglicht und unterstützt.Der Entschluss einer Hochschule über ihre Nachhaltigkeitsleistungen Bericht zu erstatten kann ein wichtiger Anlass und wegweisender Schritt für einen nachhaltigen Betrieb sein. Über die betriebliche Nachhaltigkeit  zu  berichten  schafft  Transparenz  und  kann  zur  Akzeptanz, Sensibilisierung und Motivation bei allen Hochschulangehörigen und externen Partnern führen. Nachhaltigkeitsberichterstattung ist ferner ein wichtiger Aspekt für den Kommunikations- und Partizipationsprozess zur Stärkung, Entwicklung und Verbesserung der Nachhaltigkeit über alle Betriebsbereiche einer Hochschule hinweg.
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die einen ebenso wichtigen Beitrag für einen nachhaltigen Hochschulbetrieb leisten können. Im Umkehrschluss können Normen und Leitfäden wiederum die Governance-Strukturen an einer Hochschule unterstützen. Auch eine für Hochschulen selbstverpflichtende Nachhaltigkeitsberichterstattung, beispielsweise nach dem hochschulspezifischen Deutschen Nachhaltigkeitskodex (HS-DNK), wird durch Governance ermöglicht und unterstützt. Der Entschluss einer Hochschule über ihre Nachhaltigkeitsleistungen Bericht zu erstatten kann ein wichtiger Anlass und wegweisender Schritt für einen nachhaltigen Betrieb sein. Über die betriebliche Nachhaltigkeit  zu  berichten  schafft  Transparenz  und  kann  zur  Akzeptanz, Sensibilisierung und Motivation bei allen Hochschulangehörigen und externen Partner*innen führen. Nachhaltigkeitsberichterstattung ist ferner ein wichtiger Aspekt für den Kommunikations- und Partizipationsprozess zur Stärkung, Entwicklung und Verbesserung der Nachhaltigkeit über alle Betriebsbereiche einer Hochschule hinweg.
 
 
== Praxisbeispiel und Ausblick: Baukastensystem Nachhaltiger Campus (BNC) ==
 
=== Ausgangslage und Motivation/Zielstellung ===
 
n dem Projekt „Baukastensystem Nachhaltiger Campus“ entwickelte die Hochschule Zittau/Görlitz in Zusammenarbeit der TU Dresden, ein handlungsorientiertes und organisationsspezifisches Anwendungskonzept zur Umsetzung von Aufgaben und Herausforderungen des Nachhaltigkeitsmanagements an Einrichtungen Höherer Bildung (EHB). Neben den klassischen Aspekten eines Nachhaltigkeitsmanagements (ökonomisch, sozial, ökologisch) wurde vor allem auf die Vorbild- und Transferfunktion von EHB eingegangen, da diese eine Schlüsselrolle bei der Bewältigung der Herausforderungen des 21. Jahrhunderts, wie
 
* dem demografischen Wandel,
 
* dem Klimaschutz und der Energiewende,
 
* dem Artenschutz,
 
* dem Erhalt der Biodiversität,
 
* der Inklusion und Chancengerechtigkeit,
 
* der Migration,
 
* der Ermöglichung von Lebenslangem Lernen einnehmen und zum „Change Agent“ für die Gesellschaft werden.
 
Um diesen Entwicklungen und Anforderungen Rechnung zu tragen, wurde mit dem Instrument Baukastensystem ein modulares, auf Partizipation ausgerichtetes und organisations- und hochschulspezifisches Managementsystem konzipiert, dass mit erfolgreicher Verbreitung und Etablierung bei der strategischen Planung und Umsetzung eines Nachhaltigkeitsmanagements an EHB Unterstützung bietet.
 
Besondere Bedeutung erfährt das Projekt durch die derzeitigen Entwicklungen im Rahmen der Aktivitäten des von der Bundesregierung eingesetzten Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE) zur Adaption des bereits seit 2011 implementierten Deutschen Nachhaltig-keitskodexes (DNK) für Unternehmen auf Hochschulen. Der DNK gibt einen Rahmen für das Management und die Kommunikation von Nachhaltigkeitsaspekten von Organisationen vor. Aktuell wird der DNK für eine weitere Verwendung an Hochschulen spezifiziert. Das Instrument Baukastensystem stellt den Rahmen für das erforderliche Nachhaltigkeitsmanagementsystem an EHB dar, woraus Ergebnisse für die Berichterstattung entwickelt werden können.
 
 
 
=== Kurzporträt ===
 
Das Instrument Baukastensystem folgt einer modularen Entwicklung nach Bausteinen und nutzt ein Excel-Tool als Umsetzungshilfe. Hauptaugenmerk wird auf die Zielgruppenaktivierung durch Partizipation in den vier Handlungsfeldern
 
* Hochschulmanagement,
 
* Bildung & Transfer,
 
* Liegenschaften & Betrieb sowie
 
* Externe Kooperationen & Partnerschaften gelegt und je nach den individuellen Voraussetzungen/Ausrichtungen der teilnehmenden EHB eine gestufte Übertragung und Anwendung angestrebt (siehe Abbildung 3). Dazu wurde ein speziell für das Instrument Baukastensystem erarbeitetes Kennzahlensystem zur Leistungsmessung und Berichterstattung erstellt.
 
 
 
''Schaubildnachhaltiger Campus fehlt''
 
 
 
=== Entwicklungsstand des BNC ===
 
Im Rahmen des Projektes „BNC II – Konsortialprojekt“ (April 2017 bis Oktober 2018) testen derzeit fünf sächsische Einrichtungen Höherer Bildung aktiv das Instrument BNC, um die Wirksamkeit und Handhabbarkeit des Baukastensystems zu verbessern und so für weitere EHB anwendbar zu gestalten. Dazu zählen die Einrichtungen TU Dresden, TU Freiberg, Universität Leipzig und die Hochschule Zittau/Görlitz. Die Hochschule Mittweida und Berufsakademie Sachsen/ Bautzen befinden sich derzeit im Beobachterstatus. Es besteht weiterhin die Möglichkeit, weitere Konsortialpartner in das Konsortialprojekt einzubinden.
 
In der ersten Projektphase testeten die Konsortialpartner die Eingangsprüfung, in der die Bearbeiter auf Basis ihres Interesses und Erfahrung wesentliche nachhaltige Themen für die Einrichtung und die Stakeholder ermitteln. Die Beteiligten erhalten so eine Antwort darauf, welche Themen für ihr BNC relevant sind (Bausteine) und welche nicht prioritär zu behandeln sind (Schnittstellenbausteine). Momentan bearbeiten die Konsortialpartner je nach Ergebnis der Eingangsprüfung und der hochschulspezifischen Ausgangslage ein bis zwei Bausteine (siehe Abbildung 5).
 
 
 
''Abbildung fehlt''
 
=== Umweltmanagementsystem ===
 
Die Hochschule Zittau/Görlitz testet das BNC-Konzept im Rahmen des Mach-Mit-Umweltmanagementsystems. Dafür werden vorrangig umweltorientierte Bausteine in das Managementsystem eingeführt und die Funktionali-tät des Konzeptes überprüft und verbessert. Folgende Bausteine werden im Rahmen des Mach-Mit-Umwelt-managementsystems eingeführt (Abbildung 6).
 
 
 
''Abbildung fehlt''
 
 
 
=== BNC – Gesamtziel ===
 
Wesentliches Ziel des Baukastensystems ist die Sensibilisierung möglichst aller Angehörigen einer EHB (Stu-dierende, Dozentierende, Beschäftigte) sowie externer Anspruchsgruppen (Kommune, Verwaltung, Behörden, Kooperationspartner*innen usw.) für die unterschiedlichen Aspekte eines modernen Nachhaltigkeitsmanagements. Das Instrument erfasst, bündelt und vernetzt die vielfältigen Ansätze und Angebote zu nachhaltigkeitsorientierten Fragen in Lehre und Forschung und leistet daher einen wichtigen Beitrag zur Realisierung dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe an Einrichtungen Höherer Bildung.Im Rahmen des Konsortialprojekts wird die Wirksamkeit des Instruments getestet und Anregungen aus der Praxis neu in das BNC eingebunden. Mehrwert ergibt sich aus der Verbreitung und der Weiterentwicklung des Konzepts. Gleichzeitig nimmt die Hochschule Zittau/Görlitz eine beratende Rolle ein und entwickelt daraus ein Beratungs- und Dienstleistungskonzept für die Etablierung des BNC an weiteren EHB.
 
 
 
=== Synergien mit dem Verbundprojekt HOCH<sup>N</sup> ===
 
Im  Rahmen  der  zweiten  Phase  des  Verbundprojekts  „Nachhaltigkeit an Hochschulen: entwickeln – vernetzen – berichten“ (HOCH<sup>N</sup>)“ ist vorgesehen, durch das Arbeitspaket „Betrieb“ zunächst die BNC-Bausteine bzw. HOCH<sup>N</sup>-Handlungsfelder Abfall, Energie und Beschaffung einer Testphase zu unterziehen. Gleichzeitig stellen die Hochschule Zittau/Görlitz und die Technische Universität Dresden das Baukastensystem Nachhaltiger Campus für die HOCH<sup>N</sup>-Verbundpartner*innen zur Verfügung, um weitere Handlungsfelder aus anderen Arbeitspaketen zu testen und gleichzeitig die Robustheit und Anwendbarkeit des BNC auch außerhalb des sächsischen Konsortiums weiter zu entwickeln. Eine umfängliche Beratung und Unterstützung bei der Realisierung einzelner Bausteine/Handlungsfelder aus dem HOCHN kann hingegen durch das AP Betrieb ressourcenbedingt nicht zugesagt werden und wäre Gegenstand bilateraler Absprachen.
 

Aktuelle Version vom 25. Januar 2024, 12:45 Uhr

Unterstützung durch Governance und Nachhaltigkeitsberichterstattung
Es wird erläutert, wie das Handlungsfeld eines nachhaltigen Betriebs durch die beiden Handlungsfelder der Nachhaltigkeitsberichterstattung und Governance unterstützt werden kann.
Themenbezug
Zielgruppe
Forschende, Lehrende, Studierende, Verwaltungsmitarbeitende, Hochschulleitung, Politik, Nachhaltigkeitsbeauftragte(r)
Schnittstellen
Schlüsselakteure
Kategorien
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Die Realisierung von operativen Tätigkeiten und Prozessen zur Implementierung, Etablierung und stetigen Verbesserung der Nachhaltigkeit im Betrieb von Hochschulen bedarf der Unterstützung durch die Hochschulleitung und der Formulierung von Nachhaltigkeitsaspekten im Leitbild sowie in Strategien, Zielen, Programmen und Maßnahmen. Governance in dieser Form unterstützt entscheidend und richtungsweisend ein nachhaltiges Abfallmanagement, Beschaffung und Mobilität sowie ein nachhaltiges Gebäude-, Energie-, Personal- und Veranstaltungsmanagement an Hochschulen. Governance unterstützt zudem die Umsetzung von Normen und Leitfäden, wie:

  • ISO 26000 (Gesellschaftlichen Verantwortung),
  • ISO 20121 (Event Sustainability Management System),
  • ISO 14001 (Umweltmanagement),
  • EMAS (Environmental Management and Audit Scheme),
  • DIN EN ISO 50001 (Energiemanagement),
  • ISO 20400 (Nachhaltige Beschaffung),
  • DIN EN ISO 18040 (Barrierefreies Bauen),
  • DIN EN ISO 9001/9004 (Qualitätsmanagement) und
  • DIN EN ISO 45001 (Arbeitsschutzmanagement),

die einen ebenso wichtigen Beitrag für einen nachhaltigen Hochschulbetrieb leisten können. Im Umkehrschluss können Normen und Leitfäden wiederum die Governance-Strukturen an einer Hochschule unterstützen. Auch eine für Hochschulen selbstverpflichtende Nachhaltigkeitsberichterstattung, beispielsweise nach dem hochschulspezifischen Deutschen Nachhaltigkeitskodex (HS-DNK), wird durch Governance ermöglicht und unterstützt. Der Entschluss einer Hochschule über ihre Nachhaltigkeitsleistungen Bericht zu erstatten kann ein wichtiger Anlass und wegweisender Schritt für einen nachhaltigen Betrieb sein. Über die betriebliche Nachhaltigkeit zu berichten schafft Transparenz und kann zur Akzeptanz, Sensibilisierung und Motivation bei allen Hochschulangehörigen und externen Partner*innen führen. Nachhaltigkeitsberichterstattung ist ferner ein wichtiger Aspekt für den Kommunikations- und Partizipationsprozess zur Stärkung, Entwicklung und Verbesserung der Nachhaltigkeit über alle Betriebsbereiche einer Hochschule hinweg.

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