Transformationspfade-Hub - Kultur der Nachhaltigkeit, 25.04.24

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In diesem Hub stellt das Forschungsprojekt KuNaH aus der BMBF-Förderlinie "Transformationspfade für nachhaltige Hochschulen" ein Arbeitsverständnis einer "Kultur der Nachhaltigkeit" vor und lädt zur Diskussion ein, wie Nachhaltigkeit an Hochschulen zur neuen Normalität werden kann.

Transformationspfade-Hub - Kultur der Nachhaltigkeit, 25.04.24
Datum
Do 25 April 2024 14:30 Uhr
Dateien
Schwerpunkte

Kultur der Nachhaltigkeit Nachhaltigkeitsverständnis
Bezug Wiki-Themen
Stichworte
Realexperimente, Kulturwandel



Agenda und Informationen

Vom Ziel zur Normalität: Kultur der Nachhaltigkeit an Hochschulen
Die Hochschulrektorenkonferenz hat sich für eine Kultur der Nachhaltigkeit an Hochschulen ausgesprochen. Aber was kennzeichnet eine Kultur der Nachhaltigkeit an Hochschulen und im Hochschulsystem? Wie kann ein Kulturwandel unterstützt werden? Im Hub stellt das Forschungsprojekt KuNaH (www.kunah.de) ein Arbeitsverständnis vor und lädt zu einer Diskussion dazu ein, wie Nachhaltigkeit an Hochschulen zur neuen Normalität werden kann.

Impuls

Präsentation Verbund KuNaH 24.04.2024 (PDF)
Präsentation Verbund KuNaH 24.04.2024 (PDF)
  • Vorstellung des Grundverständnisses von KuNaH zur Kultur der Nachhaltigkeit (siehe Präsentation)
    • Erläuterung der Herangehensweise + Forschungsfragen: Wie wird von Hochschulen eine Kultur der Nachhaltigkeit konzeptualisiert, wie empirisch untersucht und durch Realexperimente stimuliert?
    • Arbeitsweise des Verbunds: zwei parallele Stränge: konzeptionell-empirischen Strang & experimentell-transformativ
    • Arbeitsverständnis in Verbindung mit systematischem Literatur-Review - wie werden Diskurse von Nachhaltigkeit und Organisationskultur von Hochschulen zusammen gebracht?
  • Kulturverständnis:
    • Kultur als Konventionen, die in Kollektiven durch Kommunikation entstehen, sich selbst reproduzieren und dabei verändern (Hansen 2000)
    • Kultur der Nachhaltigkeit an Hochschulen: Was wäre ein normativer Korridor als gelebte Praxis (Zielperspektive)
    • Nachhaltigkeit als soziale Norm, Was finden wir heute deskriptiv vor Ort vor?
    • Wie unterstützen, befördern oder verhindern sie Nachhaltigkeit?

Es braucht eine explizite Zielformulierung und gleichzeitig eine kritische Analyse der aktuellen Kulturen der Nicht-Nachhaltigkeit (dabei sind Rahmenbedingungen entscheidend). Nicht nur als einzelne Bereiche der Hochschule fragmentiert, sondern als gelebte Normalität in der gesamten Hochschule und im HS-System. Kernfrage: Inwiefern ist Nachhaltigkeit nicht nur erklärtes Ziel, sondern eine selbstverständlichkeit? (Diskrepanz zwischen Wunsch und Realität)

KuNaH:

  • es gibt nicht die eine Kultur der Nachhaltigkeit, sondern Kulturen der Nachhaltigkeit, um das dynamische Verhältnis hervorzuheben.
  • Woran kann eine Kultur der Nachhaltigkeit festgemacht werden? Wo gibt es Diskussionen über Nachhaltigkeit? Wo irritieren Nachhaltigkeitsinterventionen andere? An Emotionen, Konflikten, Auseinandersetzungen. Diskussionen aufdecken, wie der Stand der Kultur bzw. Kulturen der Nachhaltigkeit an der Hochschule ist
  • Irritationen sind der Punkt, an denen das Kollektiv mit dem Individuum in den Austausch tritt und wo Kulturwandel auftritt

Arbeitsprozess: Viele Austauschrunden, Einblicke: Hauptsächlich zwei Diskussionspunkte:

  • Worüber sprechen wir, wenn wir über Kultur an einer Hochschule allgemein sprechen? (Organisationskultur, Subkultur, Kultur der Individuen?)
  • Ist es möglich und sinnvoll, die deskriptive von der normativen Ebene zu unterscheiden? (bisher vermeintliche Eindeutigkeit, was wir darunter verstehen -> stark normativ begründet, in einzelnen Strömungen gibt es die Tendenz kritisch zu schauen, was ist innerhalb der normativen Leitplanke umstritten und worauf wird sich verständigt)

Diskussion und Rückfragen

  • Gibt es auch noch andere Wege, um neben Irritationen an Veränderungsbewegungen und Kulturen der Nachhaltigkeit heranzukommen? Wie gehen wir damit um - Konflikte, Fragen exponieren uns und andere und wie erreichen wir, dass niemand dabei zerrieben wird?
    • Kernbegriff Kommunikation in Konventionen (siehe Folie). Welche Form der kommunikativen Veränderung führt dazu, dass sich Kultur verändert? Wie wird dies an Hochschulen kommuniziert - zwischen den Zeilen oder explizit?
    • in Realexperimenten trifft dies zu: Wie schützen wir die Personen, mit denen Experimente aufgesetzt werden? Solange Nachhaltigkeit nicht die dominante Kultur ist, über Irritationen. Was ist ein gutes Maß, ohne zu viel zu zerschlagen/verbrennen?
  • Worum wurde gerungen beim Arbeitsverständnis: Kultur(en), wie sind sie aufgeladen? Stark mit Werten verbunden - wo stößt man an Grenzen?
    • methodisch- diskursanalytisch betrachten - aber auch, wie "nicht kommuniziert" wird, weil es als gelebte Selbstverständlichkeit gilt. Oft sind es Irritationen in Realexperimenten, die gar nicht intendiert sind, da man auf Grundannahmen trifft, mit denen man gar nicht gerechnet hat
    • Frage betrifft alle Projekte mit Interventions- oder Veränderungsanspruch: diejenigen, die die Veränderungen anstoßen, könnten die richtigen sein, könnten aber auch genau die falschen sein (weil sie verwoben mit Organisationskultur sind). Im Projekt KuNaH wird bei Realexperimenten systematisch mit Buddys gearbeitet (mit genügend internem Wissen), die aber den Blick von Außen für Irritiationsmomente mitbringen

Diskussionsthemen der Kleingruppen

26 Teilnehmende aus den Projekten REKLINEU, LATERNE, KuNaH, traNHSform, DLR Projektträger.

  1. Kultur der Nachhaltigkeit im Alltag: Wenn Sie eine alltägliche Aufgabe an Ihrer Hochschule für den nächsten Tag planen, wie selbstverständlich/normal ist es für Sie, dass Sie dabei Ziele/Themen nachhaltiger Entwicklung berücksichtigen?
  2. Konflikte um Nachhaltigkeit:Wenn an Ihrer Hochschule Maßnahmen zu Nachhaltigkeit in Lehre, Forschung, Transfer, Governance und/oder Betrieb durchgeführt werden, ergeben sich Konflikte? Worum geht es dabei? Welche Interessen laufen gegeneinander?
  3. Gelingensbedingungen an Hochschulen und im Hochschulsystem: Wen und was braucht es aus Ihrer Sicht, um eine Kultur der Nachhaltigkeit an Hochschulen und im Hochschulsystem zu realisieren? Wo liegen aus Ihrer Sicht entscheidende Ansatzpunkte?
  • Gelingensbedingungen im Fokus: Ist das eigentlich der richtige Ansatz? Kann man Kultur so steuern, dass man Bedingungen aufstellt? Wie bekommt man es hin, dass es unterschiedliche Ausprägungen gibt. Bedingungen schaffen = Prozess gelungen?
  • Wie geht der Prozess innerhalb der HRK weiter? In Verknüpfung mit KuNaH und andere Projekten - wo ist die Schwerpunktsetzung der HRK?
  • Verknüpfung mit Audit und Kultur der Nachhaltigkeit - wie kann innerhalb einer Begehung berücksichtigt werden, ob das Individuum auf das Kollektiv stößt und ob es überhaupt beobachtbar ist. Audits sind nicht nur Beobachtungsinstrumente sondern können z.B. Kulturen der Nachhaltigkeit/Prozesse fördern oder unterbinden
  • Was braucht es, um etwas vorantreiben zu können? Motivierte Menschen, die zueinander in Verbindung stehen und ein Netzwerk bilden. Was macht man mit Personen, die nicht motiviert sind? Für ein Thema brennt jede Person, wie können Brücken gebaut werden zu Nachhaltigkeit? Keine Zielperspektive überstülpen, sondern wo kann man Personen abholen
  • Menschen als soziale Wesen: Man kann Menschen nicht nur über Themen Menschen erreichen, sondern auch über Beziehungen und darüber Prozesse fördern
  • Welche Rolle spielen Erfahrungen gegenüber Erzählungen? in Realexperimenten besteht immer die Möglichkeit Erfahrungen zu machen, die anders sind
  • Interesse an anderen Praktiken (nicht der eigenen) - Was ist das Selbstverständliche in den Nachhaltigkeitspraktiken?
  • Wie kommen wir zu Grundannahmen, was sind diese? Rolle von Forschung, Frage nach Exzellenz, Reputation, Angst vor Reputationsverlust

Wie kann es weitergehen?

  • Gelingensbedingungen und Schwierigkeiten mit Begriff betrachten
  • nicht beschreibbare Phänomene ("das kann man nicht laut sagen") - Wie gehen wir mit organisationalen Hemmnissen um?
  • Austausch zwischen Projekten: wie geht man um mit Irritationen, Konflikten, Risiko. Darüber schrittweise an Problematik on Gelingensbedingungen
  • Café der Konflikte - Raum schaffen, sich mit Unangenehmem zu beschäftigen, um Fragen der Grundannahmen auf anderer Ebene zu begegnen. Reputationsmechanismen, die diesen Themen sonst keinen Raum geben können
  • Wie schaffen wir es, einen Ist-Zustand und Veränderungen empirisch zu untersuchen und welche Methoden stehen zur Verfügung um Wissen zu generieren
  • Eigenschaften von Irritationen/Interventionen mit motivierendem Charakter
  • Wunsch von KuNaH: Rückmeldung der anderen Verbundprojekte, ob mit dem erarbeiteten Begriff der "Kultur der Nachhaltigkeit" gearbeitet werden kann und Erkenntnisse bringt

Weitere Informationen und Links

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