Nachhaltigkeitsforschung verändert: Gesellschaftliche Wirkungen reflektieren, erfassen und stärken, Workshop, BMBF-Symposium 2023

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Wie lassen sich die Wirkungen nachhaltigkeitsorientierter Forschung stärken? Welche Ansätze gibt es, um Wirkungspfade und Wirkungen verschiedener Ordnung nachzuzeichnen? Welche Voraussetzungen kann Forschungsförderung schaffen, um wirkungsvolle Forschung zu ermöglichen?

Nachhaltigkeitsforschung verändert: Gesellschaftliche Wirkungen reflektieren, erfassen und stärken, Workshop, BMBF-Symposium 2023
Datum 2023-06-07
Workshop Nummer 4
Workshopleitung Dr. Josefa Kny & Prof. Dr. Dr. Martina Schäfer, ZTG der TU Berlin
Themenschwerpunkte Gesellschaftliche Auswirkungen, Forschung
Dateien BMBF Symp 2023 Wirkungen Schäfer Kny.pdf

BMBF Symp 2023 Wirkungsanalyse Fraunhofer ISI.pdf BMBF Symp 2023 Wirkungsbeobachtung SDL.pdf

Hintergrund und zentrale Fragestellungen

Welche Ansätze gibt es, um Wirkungspfade und Wirkungen verschiedener Ordnung nachzuzeichnen? Wie lassen sich die Wirkungen nachhaltigkeitsorientierter Forschung stärken? Welche Voraussetzungen kann Forschungsförderung schaffen, um wirkungsvolle Forschung zu ermöglichen?

Ablauf und Inhalte

  • Einführung
  • Block 1 – Input und Diskussion
    • Welche Ansätze gibt es, um Wirkungspfade und Wirkungen verschiedener Ordnung nachzuzeichnen?
    • Wie lassen sich die Wirkungen nachhaltigkeitsorientierter Forschung stärken?
  • Block 2 – Input und Diskussion
    • Welche Voraussetzungen kann Forschungsförderung schaffen, um wirkungsvolle Forschung zu ermöglichen?
  • Zusammenführung und Abschluss

Kernpunkte aus den Impulsvorträgen

Martina Schäfer, Josefa Kny (Zentrum Technik und Gesellschaft der TU Berlin):

  • Die Erfassung von Wirkungen transdisziplinärer Forschung ist voraussetzungsvoll wegen komplexer Wirkungsketten und der Schwierigkeit, Wirkungen eindeutig den Aktivitäten und Ergebnissen einzelner Forschungsprojekte zuzuordnen.
  • Um die Wirksamkeit transdisziplinärer Forschungsprojekte zu steigern ist es sinnvoll, in der Projektlaufzeit über begleitende formative Evaluation eine strategische Wirkungsorientierung einzuziehen.
  • In den letzten Jahren wurden einige methodische Ansätze der Wirkungsreflexion und -erfassung in transdisziplinären Forschungsprojekten entwickelt (s. Schäfer et al. 2021, Munaretto et al. 2022, Schäpke & Beecroft 2022 und Kny et al. 2023).

Marlene Franck (Hans Sauer Stiftung):

  • Wirkungen werden in den Projekten als Basis für eine eigene, kritische und zeitnahe Selbstreflektion erfasst, um falsche Annahmen zu vermeiden.
  • Wir möchten Wissen über Wirkungsmechanismen und Muster in Transformationsprozessen aufbauen, um (unsere eigenen) Projekte langfristig besser zu machen.
  • Die Erarbeitung von Wirkungsnarrativen ist eine gute Basis für die Kommunikation und das Reporting der Projekte.

Susanne Bührer (Fraunhofer ISI):

  • Wirkungserfassung kann auf Ebene einzelner Projekte, von Forschungsprogrammen oder Forschungsinstitutionen erfolgen: Methoden müssen jeweils angepasst werden.
  • Prospektive and retrospektive Methoden haben jeweils ihre Vorteile und Berechtigungen, ebenso wie qualitative und quantitative Ansätze.
  • Es gibt einen trade-off zwischen den methodischen Herausforderungen der Wirkungsmessung und dem Umstand, dass (Wissenschafts- und Forschungs-) Politik häufig eine unmittelbare „Ursache-Wirkungs-Beziehung“ einfordert.
Pinnwand: Diskussionspunkte Workshop 4, BMBF-Symposium 2023

Kernpunkte aus der Diskussion im Workshopplenum

  • Mixed-methods Ansätze sind sehr sinnvoll in der Erfassung von Wirkungen.
  • Auch interdisziplinäre Projekte und Grundlagenforschung kann zu Nachhaltigkeitswirkungen beitragen – in den Diskussionen berücksichtigen.
  • Abgestufte Methoden für verschiedene Akteursgruppen und Zwecke, z.B. auch „Wirkungserfassung leicht gemacht“ (z.B. über Feedback-Bögen zur Wirkungen von Forschung)
  • Die Programmebene oder die Betrachtung von Wirkungsketten eröffnet Potenziale für die Erfassung stärker aggregierter Wirkungen.
  • Austausch zu möglichen Wirkungsindikatoren fördern – nicht immer wieder neue Indikatorensets entwickeln!
  • Auf Seiten der Projektträger und Fördermittelgeber ist Flexibilität gefordert, um das Projektdesign auf neue Entwicklungen und Anforderungen (auf Basis von Wirkungsreflexion) anpassen zu können.
  • Sensibilisierung der Projektträger und Fördermittelgeber für die Bedeutung von „weichen“ Wirkungen wie Lernprozesse und Netzwerkbildung als Voraussetzungen für weitergehende Wirkungen.
  • Sensibilisierung der Projektträger und Fördermittelgeber für die Wirkungen, die in relativ kurzen Projektzeiträumen erzielt werden können und die Notwendigkeit, Wirkungen auch nach Ablauf der jeweiligen Projekte/Programme zu erfassen.
  • Wirkungsreflexion und -erfassung erfordert angemessene Ressourcen in den Projektteams selbst und für eine formative Begleitung bzw. ex-post-Evaluation.

Weiterführende Fragestellungen der Diskussion

  • Welcher Methodenmix bietet sich für die Wirkungserfassung für unterschiedliche Zielstellungen und Formate (Projekt, Programm, Institution) an?
  • Wie können die eingesetzten Indikatorensets stärker vereinheitlicht werden damit ein Vergleich zwischen den Projekten/ Programmen möglich wird?

Weiterführende Informationen

Präsentationen:

Links:

Plattform für transdisziplinäre Forschung: www.td-academy.org

Literaturangaben:

Bührer, S., Feidenheimer, A., Walz, R., Lindner, R., Beckert, B., Wallwaey, E. (2022): Concepts and methods to measure societal impacts – an overview. Fraunhofer ISI Discussion Papers Innovation Systems and Policy Analysis No. 74.

Kny, J.; Claus, R.; Harris, J.; Schäfer, M. (2023): Assessing societal effects: Lessons from evaluation approaches in transdisciplinary research fields. In: GAIA, 32 (1), 2023, 178-185 (8). https://doi.org/10.14512/gaia.32.1.17

Lux, A., Schäfer, M., Bergmann, M., Jahn, T., Marg, O., Nagy, E., Ransiek, A.-C., & Theiler, L. (2019). Societal effects of transdisciplinary sustainability research—How can they be strengthened during the research process? Environmental Science & Policy, 101, 183–191. https://doi.org/10.1016/j.envsci.2019.08.012

Munaretto, S., Mooren, C. E., & Hessels, L. K. (2022). Valorization of transdisciplinary research: An evaluation approach and empirical illustration. Research Evaluation, 31(3), 355–371.

Schäfer, M., Bergmann, M., Theiler, L. (2021): Systematizing societal effects of transdisciplinary research Research Evaluation, Volume 30, Issue 4, October 2021, Pages 484–499, https://doi.org/10.1093/reseval/rvab019

Schäpke, N., & Beecroft, R. (2022). From Control to Co-production: Eight Steps to Monitor, Evaluate, and Adapt Participatory Experiments. Social Innovations Journal(15).

Torben Schubert (2021): The macroeconomic effects of the Fraunhofer-Gesellschaft. Karlsruhe

Verwoerd, L., Klaassen, P., van Veen, S. C., Wildt-Liesveld, R. de, & Regeer, B. J. (2020). Combining the roles of evaluator and facilitator: Assessing societal impacts of transdisciplinary research while building capacities to improve its quality.

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