Hub Biodiversitätsmanagement, 27.06.23: Unterschied zwischen den Versionen

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==Agenda und Informationen==
 
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Am 27.06.2023 fand im Rahmen des DG HochN-Jahreshubs in Kassel das zweite Treffen des Hubs Biodiversitätsmanagement statt. Zu Gast war Stefan Körner, Professor für Landschaftsbau, Landschaftsmanagement und Vegetationsentwicklung an der Universität Kassel und hat von seinen Erfahrungen mit der Umsetzung von Projekten auf dem Campus an der Universität Kassel berichtet und seine Tipps bei der Umsetzung von Biodiversitätsmanagement-Projekten mit den 12 Teilnehmenden geteilt.
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==Themen==
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*Flächenentwicklung, Freiraumplanung, Entsiegelung
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*es gibt keine "Rezepte" für alle Hochschulen, jede Fläche muss individuell betrachtet werden.
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*mögliche Herangehensweise: Fläche betrachten und vergleichen, die dem natürlichen Standort am nächsten kommen -  Pflanzenauswahl danach entsprechend treffen (z. B. Felslandschaft). Eine Übertragung ist nicht 1:1 möglich, da immer auch die tatsächliche Nutzung mit betrachtet werden muss  -Verhältnis von Nutzung und Standortbedingungen. Wichtig: Pflege mitberücksichtigen, Pflegegänge individuell anpassen
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*kooperative Planung gemeinsam mit allen Beteiligten (z.B. Gebäudemanagement, Gärtner:innen)
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*klein anfangen - Ästhetik funktioniert - z. B. Beetbepflanzung
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*bei Problemen helfen und anfangen, die aus der Hochschule heraus selbst formuliert wurden (Vertrauen aufbauen)
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*glaubhafte Kommunikation: was nicht funktioniert, wieder zurückbauen
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*Mitarbeitende und Absolventen einbinden – Zwickmühle der Hochschulleitungen argumentativ nutzen
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*Verantwortungsträger suchen für einzelne Flächen/Projekte
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*Steuerungsmöglichkeiten nutzen, die an Hochschulen bestehen - z. B. Kriterien in Ausschreibungen, Jury-Besetzung bei Wettbewerben, Landschaftsplaner auswählen/beauftragen, die sich dem Thema Biodiversität annehmen
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*Gutachten können zeigen, was gut funktioniert (mögliches Hindernis: wenn es "zu gut" funktioniert kann es Sorge vor Einschränkungen in Bauvorhaben auslösen)
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*aus Bestand argumentieren, wo Potentiale liegen
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*Zusammenarbeit und Vernetzung mit regionalen Stakeholdern - in Kassel z. B. Naturkundemuseum
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*Commitment und Sichtbarkeit erhöhen - z. B. Nature Positive Universities (Göttingen nimmt teil, Prozess hat sehr hohen Koordinationsauwand)
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'''Hindernisse'''
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*Landschaftsarchitekten und Urheberrecht, problematisch sind teilweise Designaspekte und Urbanitätsideal
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**Dichotomie von Natur und Urbanität aufheben
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*Problem der zu kurzen Förderlaufzeiten von 2-3 Jahren
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**Biodiversität muss in strategische Planung der Hochschulen aufgenommen werden, weg von personengebundenem Engagement
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**erfolgreiche Akquirierung von Projektmitteln nutzen für Argumentation weiterer verstetigter Mittel an der Hochschule
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*zu große Erfolge kann Sorge für kommende Bauvorhaben auslösen
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'''Ziele'''
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* Änderung von Mindset und Verstetigung: Wie kann man erreichen, dass eine Umsetzung nicht an Einzelpersonen hängt?
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*Verstetigung erreichen – dazu Investitionen in Personal und Pflege mit berücksichtigen und in Fortbildungen investieren
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'''Prinzipien von Anlagen von Freiflächen, Beispiel Kassel:'''
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*Wassergebundene Decken statt Versiegelung (Achtung bei Trockenheit Staub) - begehbar und vegetationsfähig
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*Bäume aufasten, damit keine Angsträume entstehen
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*dichte Hecken durch regelmäßigen Schnitt -  bieten Möglichkeiten für Vögel zum Brüten
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*nährstoffarme Substrate = artenreicher
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*Büsche auf Stock setzen und alle paar Jahre absägen - sorgt für robuste Büsche
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*Dachbegrünung
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*Vogel- und Fledermauskästen an Gebäuden
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'''Pflege'''
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*Mahd – Zeitpunkt und Häufigkeit klären - z. B. in Kassel im November, da es dann zusammen mit Laubaufsammlung erfolgt
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*kein Rindenmulch
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*Investition in Personal – Pflege ist arbeitsintensiv und muss verstetigt werden – Weiterbildungsangebote und mehr Personal
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'''Ideen für den Hub:'''
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*Tipps für Planungsbüros, die im Expertenaustausch kommuniziert werden
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*Erstellen von Leitfäden (s. Impulse aus „Prinzipien von Anlagen von Freiflächen, s.o.)
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**Liste von Pflanzen, die Freiraumplanern bei Aufträgen mit an die Hand gegeben werden kann und als Basis für individuelle Standortbetrachtung nutzen kann
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*Fortbildung zu Biodiversität über die Virtuelle Akademie für Nachhaltigkeit
  
==Breakout Sessions==
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==Links und weitere Informationen==
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*Leitfaden: 10 goldene Regeln für Kassel (in Anlehnung an 12 goldene Regeln der Pflege, Berlin)
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*Leitfaden (Grundprinzipien - Entsiegelung, wasserbebundene Fläche, --> Reihe einer allgemeingültiger Prinzipien + Reihe an Spezialthemen)
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*Video Entwicklung der Pflanzenverwendung auf dem Campus der Universität Kassel
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Prof. Dr.-Ing. Stefan Körner | Universität Kassel, Video Kasseler GartenKultur. [https://www.youtube.com/watch?v=d3Zn5Abuqnw&t=682s Direkter Link zum Video (YOUTUBE)]
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*Videobeiträge Uni Kassel, Landschaftsbau, -management und Vegetationsentwicklung  https://www.uni-kassel.de/fb06/institute/landschaftsarchitektur-und-planung/fachgebiete/landschaftsbau-management-und-vegetationsentwicklung/ansaaten-und-pflanzungen/videobeitraege#c1011560
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*Pflanzenverwendung im Detail, Uni Kassel  Landschaftsbau, -management und Vegetationsentwicklung  https://www.uni-kassel.de/fb06/institute/landschaftsarchitektur-und-planung/fachgebiete/landschaftsbau-management-und-vegetationsentwicklung/ansaaten-und-pflanzungen/flaechen-im-detail

Version vom 30. Juni 2023, 11:29 Uhr

Zweites Treffen des Hubs Biodiversitätsmanagement beim Netzwerktreffen der DG HochN in Kassel.

Hub Biodiversitätsmanagement, 27.06.23
Datum
Di 27 Juni 2023 09:00 Uhr
Schwerpunkte

Biodiversität Campusmanagement




Agenda und Informationen

Am 27.06.2023 fand im Rahmen des DG HochN-Jahreshubs in Kassel das zweite Treffen des Hubs Biodiversitätsmanagement statt. Zu Gast war Stefan Körner, Professor für Landschaftsbau, Landschaftsmanagement und Vegetationsentwicklung an der Universität Kassel und hat von seinen Erfahrungen mit der Umsetzung von Projekten auf dem Campus an der Universität Kassel berichtet und seine Tipps bei der Umsetzung von Biodiversitätsmanagement-Projekten mit den 12 Teilnehmenden geteilt.


Themen

  • Flächenentwicklung, Freiraumplanung, Entsiegelung

Wo können wir ansetzen?

  • es gibt keine "Rezepte" für alle Hochschulen, jede Fläche muss individuell betrachtet werden.
  • mögliche Herangehensweise: Fläche betrachten und vergleichen, die dem natürlichen Standort am nächsten kommen - Pflanzenauswahl danach entsprechend treffen (z. B. Felslandschaft). Eine Übertragung ist nicht 1:1 möglich, da immer auch die tatsächliche Nutzung mit betrachtet werden muss -Verhältnis von Nutzung und Standortbedingungen. Wichtig: Pflege mitberücksichtigen, Pflegegänge individuell anpassen
  • kooperative Planung gemeinsam mit allen Beteiligten (z.B. Gebäudemanagement, Gärtner:innen)
  • klein anfangen - Ästhetik funktioniert - z. B. Beetbepflanzung
  • bei Problemen helfen und anfangen, die aus der Hochschule heraus selbst formuliert wurden (Vertrauen aufbauen)
  • glaubhafte Kommunikation: was nicht funktioniert, wieder zurückbauen
  • Mitarbeitende und Absolventen einbinden – Zwickmühle der Hochschulleitungen argumentativ nutzen
  • Verantwortungsträger suchen für einzelne Flächen/Projekte
  • Steuerungsmöglichkeiten nutzen, die an Hochschulen bestehen - z. B. Kriterien in Ausschreibungen, Jury-Besetzung bei Wettbewerben, Landschaftsplaner auswählen/beauftragen, die sich dem Thema Biodiversität annehmen
  • Gutachten können zeigen, was gut funktioniert (mögliches Hindernis: wenn es "zu gut" funktioniert kann es Sorge vor Einschränkungen in Bauvorhaben auslösen)
  • aus Bestand argumentieren, wo Potentiale liegen
  • Zusammenarbeit und Vernetzung mit regionalen Stakeholdern - in Kassel z. B. Naturkundemuseum
  • Commitment und Sichtbarkeit erhöhen - z. B. Nature Positive Universities (Göttingen nimmt teil, Prozess hat sehr hohen Koordinationsauwand)

Hindernisse

  • Landschaftsarchitekten und Urheberrecht, problematisch sind teilweise Designaspekte und Urbanitätsideal
    • Dichotomie von Natur und Urbanität aufheben
  • Problem der zu kurzen Förderlaufzeiten von 2-3 Jahren
    • Biodiversität muss in strategische Planung der Hochschulen aufgenommen werden, weg von personengebundenem Engagement
    • erfolgreiche Akquirierung von Projektmitteln nutzen für Argumentation weiterer verstetigter Mittel an der Hochschule
  • zu große Erfolge kann Sorge für kommende Bauvorhaben auslösen

Ziele

  • Änderung von Mindset und Verstetigung: Wie kann man erreichen, dass eine Umsetzung nicht an Einzelpersonen hängt?
  • Verstetigung erreichen – dazu Investitionen in Personal und Pflege mit berücksichtigen und in Fortbildungen investieren

Prinzipien von Anlagen von Freiflächen, Beispiel Kassel:

  • Wassergebundene Decken statt Versiegelung (Achtung bei Trockenheit Staub) - begehbar und vegetationsfähig
  • Bäume aufasten, damit keine Angsträume entstehen
  • dichte Hecken durch regelmäßigen Schnitt - bieten Möglichkeiten für Vögel zum Brüten
  • nährstoffarme Substrate = artenreicher
  • Büsche auf Stock setzen und alle paar Jahre absägen - sorgt für robuste Büsche
  • Dachbegrünung
  • Vogel- und Fledermauskästen an Gebäuden

Pflege

  • Mahd – Zeitpunkt und Häufigkeit klären - z. B. in Kassel im November, da es dann zusammen mit Laubaufsammlung erfolgt
  • kein Rindenmulch
  • Investition in Personal – Pflege ist arbeitsintensiv und muss verstetigt werden – Weiterbildungsangebote und mehr Personal


Ideen für den Hub:

  • Tipps für Planungsbüros, die im Expertenaustausch kommuniziert werden
  • Erstellen von Leitfäden (s. Impulse aus „Prinzipien von Anlagen von Freiflächen, s.o.)
    • Liste von Pflanzen, die Freiraumplanern bei Aufträgen mit an die Hand gegeben werden kann und als Basis für individuelle Standortbetrachtung nutzen kann
  • Fortbildung zu Biodiversität über die Virtuelle Akademie für Nachhaltigkeit

Links und weitere Informationen

  • Leitfaden: 10 goldene Regeln für Kassel (in Anlehnung an 12 goldene Regeln der Pflege, Berlin)
  • Leitfaden (Grundprinzipien - Entsiegelung, wasserbebundene Fläche, --> Reihe einer allgemeingültiger Prinzipien + Reihe an Spezialthemen)
  • Video Entwicklung der Pflanzenverwendung auf dem Campus der Universität Kassel

Prof. Dr.-Ing. Stefan Körner | Universität Kassel, Video Kasseler GartenKultur. Direkter Link zum Video (YOUTUBE)

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