HOCH-N:Was ist eine ethische Frage?

Aus HochN-Wiki
Version vom 23. Dezember 2020, 20:22 Uhr von CWeber (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „Als philosophische Disziplin fragt die Ethik nach den Maßstäben guten Lebens, moralisch richtigen Handelns und gerechter Institutionen. Im Zuge dieser Suche…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu:Navigation, Suche

Als philosophische Disziplin fragt die Ethik nach den Maßstäben guten Lebens, moralisch richtigen Handelns und gerechter Institutionen. Im Zuge dieser Suche nach Handlungsregeln stellt sie sich auch grundlegenden Fragen nach der Definition von „Glück“ und „Nutzen“, der Willensfreiheit, der Urteilskraft von Vernunft und Emotionen, nach Möglichkeiten zum Austarieren einander widerstrebender Interessen, nach dem Verhältnis von Handlungsmotivation und Handlungsfolgen, von Freiheit und Verantwortung.

Als Ethik im eigentlichen Sinne sucht die „normative Ethik“ nach Prinzipien moralischen Handelns und macht auf dieser Grundlage vorschreibende Aussagen. In konkreten Handlungskontexten fragt die „angewandte Ethik“ danach, welches Handeln moralisch richtig ist. Die „deskriptive Ethik“ hingegen begründet keine moralischen Normen, sondern beschreibt und erklärt empirisch vorfindbare Normsysteme. Die „Metaethik“ schließlich untersucht die Bedeutung moralischer Begriffe und fragt nach der Begründbarkeit moralischer Urteile.

Ethisches Denken lässt sich somit wesentlich als „vernetztes Denken“ beschreiben. In einem offenen und dynamischen Suchprozess entwickelt die ethische Reflexion Maßstäbe zur Hierarchisierung und stimmigen Einordnung von Werten und Zielen, unterscheidet zwischen Vor- und Nachrangigem. Zudem weist sie rechtzeitig auf Risiken hin, die sich erst aus einer langfristigen Perspektive bzw. in einer Gesamtschau scheinbar isolierter Faktoren zeigen. Im Rahmen dieses umfänglichen Erfassens der einzelnen Sachverhalte, der Zuordnung zueinander und der Abwägung der Zielkonflikte kommt der Wissenschaft eine entscheidende Orientierungsfunktion für Akteure und ihre Netzwerke zu.[1]

  1. Vgl. Fraunhofer-Gesellschaft / Helmholtz-Gemeinschaft / Leibniz-Gemeinschaft (Hg.) (2016): Nachhaltigkeitsmanagement in außeruniversitären Forschungsorganisation. Handreichung. München: Fraunhofer-Gesellschaft / Helmholtz-Gemeinschaft / Leibniz-Gemeinschaft https://www.nachhaltig-forschen.de/fileadmin/user_upload/LeNa-Handreichung_final.pdf (letzter Zugriff: 25.04.2020), Seiten 22 und 38.
Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von HochN-Wiki. Durch die Nutzung von HochN-Wiki erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern.