HOCH-N:Querbezüge und Unterstützung durch die anderen Hochschulen-Handlungsfelder

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Gute H-BNE kann vor allem da lebendig werden, wo alle Hochschul-Handlungsfelder zusammenwirken. Für eine Implementierung von H-BNE sind Querbezüge zu den anderen Handlungsfeldern zum einen in vielfältiger Weise gegeben, zum anderen können diese Handlungsfelder und die Lehre sich wechselseitig bei der Transformation in Richtung Nachhaltige Entwicklung der Hochschule unterstützen (s. auch: „Gelingensbedingungen guter BNE an Hochschulen“). Es sei hier ausdrücklich für Details auf die anderen Leitfäden verwiesen, im Folgenden werden einige zentrale Aspekte stichwortartig benannt.

Governance

Governance-Strukturen sind mit entscheidend für Implementierung, denn sie sind es, die Grundlagen schaffen, um BNE strukturell zu ermöglichen und in Regelwerken zu verankern. Governance kann zudem durch vielfältige Maßnahmen BNE-Akteur*innen stärken. Zudem können und sollten Partizipationsmöglichkeiten für Lehrende und Studierende mit Bezug die BNE-relevanter Governance geschaffen werden. Beispielhafte Aspekte sind

  • Die Legitimation für BNE stärken durch aktive Umsetzung bestehender Beschlüsse wie der Erklärung der HRK 2010, Verankerung BNE im Leitbild der Hochschule
  • Aktive Unterstützung der verbindlichen Verankerung von BNE in den Curricula und Studienprogrammen
  • NE/BNE-Kompetenz als Desiderat in Berufungsverfahren integrieren
  • BNE in Kontext von Akkreditierungsverfahren Qualitätssicherungsmaßnahmen einbinden
  • Interne & externe Fortbildungen anbieten (capacity building Lehrende)
  • Anreize für BNE in der Lehre schaffen (z. B. CP Anrechenbarkeit, volle Anrechenbarkeit bei Co-teaching, BNE-Lehrpreise...)
  • Innovationsmöglichkeiten für BNE schaffen, Frei-/Experimentier-Räume eröffnen

Nachhaltigkeitsberichterstattung

Die Ausgestaltung der Berichterstattung ist selbst ein Gegenstand von Governance. Die ausdrückliche Aufnahme von BNE in die Nachhaltigkeitsberichterstattung ist von großer Bedeutung, zugleich können BNE-Veranstaltungen die Berichterstattung selbst zu einem Lehr-Lern-Thema machen und so unterstützen. Berichterstattung kann insofern als informeller BNE Lernprozess fungieren:

  • NH-Berichterstattung ausdrücklich mit Bezug auf BNE-Lehre erweitern
  • Wichtig: BNE sollte in NHB nicht nur beschreibend aufgenommen werden, sondern sehr konkret und auf Entwicklung ausgelegt gestaltet sein; Ziele setzen, die BNE-Integration in die verschiedenen Fachkulturen fördern.
    • A) berichten: was gibt es
    • B) Ziele setzen: was soll es geben? Maßnahmen zur Zielerreichung festhalten. Ggf Indikatoren festlegen.
    • C) alle Strategien abbilden: BNE in LVA, in Studienprogramme und in den überfachlichen (Wahl-)bereich integrieren
    • D) Bottom-up bzw. partizipative NHB zum Thema Lehre ermöglichen: NE-Lehrende und NE-engagierte Studierende sollten beteiligt sein
    • E) Accountability: Entwicklung (Ziele, Maßnahmen, Umsetzung) prüfen

Forschung

Die vielbeschworene Einheit von Forschung und Lehre hat insbesondere beim Thema BNE große Potenziale, aber auch Herausforderungen:

  • NE-Forschung an der Uni öffnet Zugänge für Studierende, sie ermöglicht mehr Interdisziplinarität für Qualifikationsarbeiten, vor allem, wenn NE-Forschende auch interdisziplinär und transdisziplinär arbeiten
  • Direkte Rollenverknüpfungen sind NE-Forschende als Lehrende im Modus des forschenden Lehr-Lern-Prozesses
  • Das BNE-orientierte Studium kann als Forschung selbst bzw. mit starker Fokussierung auf Forschung verstanden werden, wenn eigene Forschung in Lehre integriert wird, also reale Forschungsmöglichkeiten und Partizipation angeboten werden. Dies dient dem capacity building und empowerment der Studierenden, sich in Wissenschaft zu verorten und zu positionieren
  • Aktuelle, relevante NE-bezogene Forschungsergebnisse als konkrete NE-Fachbeispiele in Lehre zu integrieren, bedeutet Relevanz und Realitätsbezug im Studium, Selbstreflektion (Lehrende & Studierende) stärken, die eigenen Wertvorstellungen offenbaren, Wissenschaft im gesellschaftlichen Kontext verstehen
  • Das Ungewohnte und Unbekannte in den Blick nehmen und damit ein erweitertes Verständnis von wissenschaftlichem Erfolg in Kontexten von Komplexität, Unsicherheit, Risiko vermitteln

Betrieb

Der Hochschulbetrieb ist ein direkter (physischer) Ermöglicher von BNE-Formaten, die wiederum für den Betrieb informelles Lernen ermöglichen:

  • Campus als (B)NE-Reallabor gestalten
  • Räumliche Voraussetzungen für BNE-Formate schaffen und eine überfachliche Infrastruktur bereitstellen
  • Lernorte und „Glaubwürdigkeits-Test“ für bzw. durch BNE mit Bezug auf Green Campus
  • Organisatorische Voraussetzungen schaffen, querschnittsorientiert und abteilungsübergreifend zu NE handeln lernen, Evaluation und Verbesserungszyklen auf dem Campus als BNE Thema
  • Kontinuität bei Beschäftigten ist wichtig, Fortbildungen zu NE anbieten
  • Schnittstellen zur Öffentlichkeit und der jeweiligen Stadt bzw. Region; vgl. auch Transfer
  • Zusammenarbeit mit (studentischen) Projekten – z. B. für die Campusentwicklung

Transfer

Der Transferbereich ist der Ort für transdisziplinäre BNE; er öffnet Möglichkeiten für Forschendes Lernen, etablierte Beziehungen zu Praxispartnern macht entsprechende studentische BNE-Projekte möglich:

  • Große Fragestellungen zu (B)NE lassen sich hier verfolgen, der Transfer ist immanent für (B)NE Studienprogramme
  • Dabei sind dauerhafte Beziehungen zu Praxisakteur*innen zupflegen – gerade auch unabhängig von Studien- und Projektlaufzeiten
  • Es bieten sich Chancen für Studierende, Praxiserfahrung zu sammeln berufliche Kontakte in der Praxis zu entwickeln
  • Bestehende Transfer-Strukturen können und sollten für (B)NE sensibilisiert und auch eben durch entsprechende Angebote qualifiziert werden
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