HOCH-N:Anwendungsbeispiele für die Reflexion nachhaltigkeitsrelevanter Aspekte

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Anwendungsbeispiele für die Reflexion nachhaltigkeitsrelevanter Aspekte
Themenbezug
Forschung"Forschung" is not in the list (Digitalisierung, Politik, Ressourcen und Finanzierung, Ethik, Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit, Green Office, Kultur/Kreatives, Soziale Nachhaltigkeit, Klimaneutralität, ...) of allowed values for the "Thematisch verbunden mit" property., Transfer"Transfer" is not in the list (Digitalisierung, Politik, Ressourcen und Finanzierung, Ethik, Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit, Green Office, Kultur/Kreatives, Soziale Nachhaltigkeit, Klimaneutralität, ...) of allowed values for the "Thematisch verbunden mit" property., Governance"Governance" is not in the list (Digitalisierung, Politik, Ressourcen und Finanzierung, Ethik, Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit, Green Office, Kultur/Kreatives, Soziale Nachhaltigkeit, Klimaneutralität, ...) of allowed values for the "Thematisch verbunden mit" property.
Zielgruppe
Forschende, Hochschulleitung, Forschungsmanagement, "Forschungsförderung" is not in the list (Forschende, Lehrende, Studierende, Verwaltungsmitarbeitende, Hochschulleitung, Forschungsmanagement, Interessierte Öffentlichkeit, Politik, ProfessorIn, Dozent(in), ...) of allowed values for the "Hat Zielgruppe" property.
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Autor:innenschaft
Forschungsphase

Im Rahmen von drei Workshops, die in den Jahren 2019 und 2020 durchgefŸührt wurden, nutzten wir die Reflexion als Tool, um an die jeweils bestehenden NachhaltigkeitsbemŸühungen in der Forschung anzuknüŸpfen und neue Impulse zur stŠärkeren Verankerung von Nachhaltigkeit in der Forschung an der Hochschule mit den Teilnehmenden zu erarbeiten.

Fachhochschule Nordwestschweiz:

Die Fachhochschule Nordwestschweiz umfasst neun Hochschulen an vier Standorten in den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Land, Solothurn und Aargau. Am Workshop teilgenommen haben 13 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus fŸünf Hochschulen und die Koordinatorin füŸr Nachhaltigkeit, die zu der Veranstaltung eingeladen hatte.

Die Arbeit an der Fachhochschule ist in erster Linie gepräŠgt von umfangreichen, disziplinäŠr verankerten LehrtäŠtigkeiten. Die strukturellen Rahmenbedingungen sind stringent und lassen wenig Spielraum fŸür nicht Projekt gebundene TäŠtigkeiten in einem querschnittsorientierten Kontext. Die Fachhochschule besitzt kein Leitbild mit Nachhaltigkeitsbezug, unterhäŠlt jedoch eine Koordinationsstelle Nachhaltigkeit in Teilzeit. Der Workshop war geprŠägt von einem großen Interesse, Nachhaltigkeitsinitiativen kennenzulernen und voranzubringen.

Ludwig-Maximilian-UniversitäŠt:

Die Ludwig-Maximilian-UniversitŠät in MüŸnchen zŠählt zu den gršößten UniversitäŠten Deutschlands und kann auf eine fast 550-jäŠhrige Geschichte zurŸückblicken. Die forschungsstarke Hochschule ist seit mehreren Runden Teil der Exzellenzinitiative und gehört auch aktuell zu den zehn ExzellenzuniversitäŠten in Deutschland. Der Einladung zum Workshop, der im Namen des HochN-Projektes stattfand, folgten 18 Mitarbeitende der Hochschule aus Forschung und Verwaltung.

Im Leitbild der LMU wird die Löšsung gesellschaftlicher Probleme und die fachüŸbergreifende Zusammenarbeit thematisiert, ohne dass das Konzept der Nachhaltigkeit benannt wird. An der UniversitŠät wird das Netzwerk LMUgrŸün unterhalten. Die Teilnehmenden spiegelten die starke disziplinäŠre Verankerung ihrer Forschung in den Diskussionen wieder und vermittelten einen Bedarf an einem stäŠrkeren Austausch untereinander. Zudem wurde kritisiert, dass die Fšörderprogramme, die füŸr die LMU von großer Bedeutung sind, füŸr eine Nachhaltigkeitsintegration unzureichend fšörderlich sind.

Leuphana UniversitäŠt LŸüneburg:

Die Leuphana UniversitŠät LüŸneburg mit ihren ca. 8000 Studierenden zäŠhlt eher zu den kleinen UniversitŠäten.

Die forschungsstarke Hochschule unterhŠält die vier FakultäŠten Kulturwissenschaften, Bildung, Wirtschaft und Nachhaltigkeitswissenschaften. Am Workshop, der Ÿüber das Projekt HochN ausgerichtet wurde und an dem elf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den vier FakultŠäten teilnahmen, ging es mit Schwerpunkt um Handlungsmöšglichkeiten füŸr eine intensivere hochschulinterne und fakultäŠtsŸbergreifende Zusammenarbeit zwischen den Kolleginnen und Kollegen aus allen FakultäŠten.

Das PrŠäsidium der Leuphana versteht Nachhaltigkeit als wichtiges Merkmal der Hochschule. Das Konzept ist im Leitbild der Hochschule verankert, es gibt eine eigens der Nachhaltigkeit gewidmete FakultŠät und im PrŠäsidium ist eine Stelle einer Nachhaltigkeitsbeauftragten angesiedelt. Die Hochschule verfüŸgt Ÿüber zahlreiche Strukturen zur Verankerung von Nachhaltigkeit in Forschung und Lehre. Im Workshop wurde diskutiert, wie deren Potenzial besser genutzt werden kann.

Allgemeine Beobachtungen: Gemeinsamkeiten & Unterschiede:

In den Workshops wurden grundsŠätzlich zwei Ebenen angesprochen:

i) die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in Forschungsvorhaben auf individueller Ebene und ii) die Gestaltung nachhaltigkeitsorientierter Forschungspraxis (Fšörderung inter- und transdisziplinŠrer Arbeitsweisen in der Hochschule). An allen drei Hochschulen wurde der Wunsch nach stŠärkerer Anbindung untereinander, d.h. zwischen den Forschenden einer Hochschule artikuliert. Es besteht ein großes gegenseitiges Interesse herauszufinden, wer woran forscht, um sich ein Bild Ÿüber die Forschungslandschaft der Hochschule zu verschaffen und um gegebenenfalls in einen Austausch zu gehen. Dabei geht es weniger um die Forschungsergebnisse allein, sondern auch um Anwendungen hinsichtlich nachhaltigkeitsorientierter Gestaltung des Forschungsbetriebes.

Dabei wurden hinterfragt, wie eine thematische und methodische AnknŸüpfung gelingen kann. Wie kšönnen die Sustainable Development Goals als Orientierungsrahmen unterstŸützen und wo sind deren Grenzen? Die Zielsetzungen zeichnen sich dadurch aus, dass sie eher generisch aufgestellt, in einem engen WirkungsgefüŸge miteinander vernetzt sind und sie vor allem in ihrer Gesamtheit als Orientierungsrahmen dienen sollen. Auch die Frage, wie unterschiedliche methodische Herangehensweisen der verschiedenen Fachbereiche synergetisch genutzt werden köšnnen, kam mehrfach zur Sprache. Es wurde sehr deutlich, dass ein Bedarf nach einer synergetischen Integration wissenschaftlicher Vertiefungen vorhanden ist, der Weg dahin aber eine HüŸrde darstellt.

Als mšögliche strukturelle LšösungsansŠätze wurden vorhandene soziale Medien, Datenbanken oder interaktive Landkarten diskutiert. Zwar gibt es eine Vielzahl dieser Plattformen, wie beispielsweise ResearchGate oder pure, jedoch werden diese nicht ausreichend füŸr den genannten Zweck genutzt. Welche Formate sich bewŠähren, um diese Anschluss-Leistung zu erbringen, gilt es in weiteren Schritten zu prüŸfen und zu testen.

Eine AnknüŸpfung kann ebenso Ÿüber Netzwerke der Forschenden erfolgen. Offengelegte Netzwerke machen gemeinsam bestehende Kooperationspartner transparent und es ist gut nachvollziehbar, welche Kollegin/ welcher Kollege mit zuküŸnftig gewŸünschten Kooperationspartnern bereits im Austausch steht. Die füŸr die Workshops abgefragten Netzwerke gaben hierfŸür erste Hinweise, bedüŸrfen aber einer Anwendung in einem konkreteren Kontext, um ihr Potenzial gŠänzlich auszuschšöpfen und die Netzwerke in ihrem Umfang zielgerichtet eingrenzen zu köšnnen. Bei den Workshop-Teilnehmenden wurden die Mšöglichkeiten einer Netzwerkdarstellung positiv aufgenommen.

Dem offensichtlichen BedŸürfnis der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stŠärker zusammenzuarbeiten, sich intensiver zu vernetzen und an fachüŸbergreifenden Projekten beteiligt zu sein, steht die Herausforderung einer sehr hohen Auslastung gegenŸüber. Wie balanciert man unter dieser Bedingung den Anspruch aus, Synergien durch einen fachŸübergreifenden Austausch entstehen zu lassen bei gleichbleibender notwendiger Arbeit in der eigenen Disziplin.

Wissenschaftspolitische Rahmenbedingungen wurden als zentrale Ausgangsvoraussetzung füŸr die Integration von Nachhaltigkeit in der Forschung geschildert. Dies betrifft sowohl die Föšrderprogrammatik auf nationaler Ebene als auch jene auf Ebene der hochschuleigenen Politik. Mšöglichkeiten zur Nachhaltigkeitsorientierung in der Forschung werden entscheidend dadurch gepräŠgt, dass Mittel zur VerfüŸgung stehen oder eben nicht.

Die beschriebene Ausganssituation, die sich durch hochschulpolitische Trends und Zielsetzungen sowie Ressourcenknappheit auszeichnet, ließ bestehende Prozesse und Strukturen an den Hochschulen in den Fokus der Diskussionen rŸücken. Demnach kann eine Hochschulverwaltung wesentlich zur Föšrderung von nachhaltigkeitsorientierter Forschung beitragen, indem Fšörderprogramme mit Nachhaltigkeitsbezug gezielt recherchiert werden und die entsprechenden Infos direkt an die Forschenden weitergeleitet werden. Ein weiteres Beispiel ist das Schaffen von Vernetzungsangeboten z.B. als Veranstaltungen oder die Anpassung von Datenbanken. DarŸüber hinaus kann an bestehende Initiativen und Fšörderprogramme angeknŸüpft werden. Die Rolle von Forschungszentren, die in der Regel fakultŠtäsŸbergreifend in der Hochschulorganisation angesiedelt sind und daher großes Potenzial fachüŸbergreifender AnknŸüpfung bieten, sollte stŠärker ausgearbeitet werden, um einen sichtbaren Beitrag leisten zu köšnnen.

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