HOCH-N:Abgrenzung zu anderen hochschulspezifischen Nachhaltigkeitsbewertungs- und -berichtssystemen

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Abgrenzung zu anderen hochschulspezifischen Nachhaltigkeitsbewertungs- und -berichtssystemen
Es werden - ergänzend zum HS-DNK - weitere hochschulspezifische Nachhaltigkeitsbewertungs- und -berichtssysteme beleuchtet.
Themenbezug
Zielgruppe
Forschende, Lehrende, Studierende, Verwaltungsmitarbeitende, Hochschulleitung, Nachhaltigkeitsbeauftragte(r)
Schnittstellen
Kategorien
,


Überblick

Neben dem HS-DNK richten wir den Blick auf weitere hochschulspezifische Nachhaltigkeitsbewertungs- und -berichtssysteme, um eine Rundum-Perspektive abzubilden. Unter anderem werden folgende Systeme auf nationaler und internationaler Ebene betrachtet:

Nachhaltigkeitsbewertungs- und -berichtssysteme für Hochschulen:

  • STARS: Sustainability Tracking, Assessment & Rating System
  • AISHE: Auditing Instrument for Sustainability
  • SAQ: Sustainability Assessment Questionnaire „
  • AUA: Alternative University Appraisal


Alle fünf Bewertungs- und Berichtssysteme unterstützen die partizipative Arbeit an einem Nachhaltigkeitsbericht. Die folgende Matrix liefert einen Einblick, inwieweit der HS-DNK sich von den anderen Standards unterscheidet und was die jeweiligen Systeme bieten können. Neben den vorgestellten Bewertungs- und Berichtssystemen haben auch unsere Projektpartner*innen an Lösungen für eine Bestandsaufnahme von Nachhaltigkeitsaktivitäten gearbeitet und/oder weitere Kriterien angewendet. Die Ergebnisse werden nachfolgend kurz zusammengefasst:

Kriterien für eine Bestandaufnahme von Nachhaltigkeitsaktivitäten an Hochschulen in Bayern

Lara Lütke-Spatz, LMU München und Prof. Dr. Ingrid Hemmer, KU-Eichstätt-Ingolstadt

Im Rahmen des vom bayerischen Umweltministeriums geförderten Projekts „Kriterien für eine Bestandaufnahme von Nachhaltigkeitsaktivitäten an Hochschulen in Bayern“ (KriNaHoBay) wurde ein Kriterienkatalog als Orientierungsrahmen für eine systematische und gesamtinstitutionelle Bestandsaufnahme von Nachhaltigkeitsaktivitäten entwickelt. Ziel ist es, Handlungsmöglichkeiten für die eigene Hochschule zu identifizieren. Der Katalog ist in einem partizipatorischen Prozess mit Akteur*innen von vier Pilothochschulen in Bayern entstanden und umfasst ein Verständnis von Nachhaltigkeit im Kontext von Hochschulen sowie Kriterien für eine Bestandsaufnahme in sechs Handlungsfeldern (Governance, Forschung, Lehre, Betrieb, Transfer, studentische Initiativen). Er soll in einem fortlaufenden und dynamischen Prozess weiterentwickelt werden, der den sich in Zukunft verändernden Verständnissen von und Rahmenbedingungen für Nachhaltigkeit an Hochschulen sowie der Vielfalt und Weiterentwicklung unterschiedlicher Akzente im Verständnis des Konzepts Rechnung tragen soll. Sowohl der Kriterienkatalog KriNaHoBay als auch der DNK für Hochschulen zielen darauf ab, eine strukturelle Implementierung und Optimierung der Nachhaltigkeitsaktivitäten an Hochschulen zu unterstützen und sollen sich gegenseitig ergänzen. Im Vergleich zum DNK für Hochschulen liegt der Fokus von KriNaHoBay jedoch auf der hochschulinternen Analyse und Kommunikation von Nachhaltigkeitsaktivitäten und nicht auf der externen Kommunikation und Transparenz von Nachhaltigkeitsleistungen von Hochschulen.

Principles for Responsible Management Education (PRME)

Dr. Adrian Boos, Hochschule Pforzheim

Die Hochschule Pforzheim unterzeichnete die Principles for Responsible Management Education (PRME) des Global Compact der Vereinten Nationen bereits 2008 als eine der ersten 100 Hochschulen weltweit. Die Pforzheimer Besonderheit ist dabei die Unterzeichnung der Prinzipien durch die gesamte Hochschule und nicht „nur“, wie sonst üblich, durch die Business School. Da es sich bei den sechs Prinzipien um Leitlinien für die verantwortungsvolle Ausbildung zukünftiger Führungskräfte handelt, sind diese für alle Absolvent*innen der Hochschule Pforzheim relevant. Die Hochschule hat in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich daran gearbeitet, die Themen Ethik, Verantwortung und Nachhaltigkeit nicht nur durch alle 24 Studiengänge der Fakultät Wirtschaft & Recht, sondern auch in die insgesamt 24 Studiengänge der beiden Fakultäten Gestaltung und Technik zu implementieren. Dadurch kommt der größte Teil der aktuell 6.200 Studierenden der Hochschule während des Studiums mit diesen Themen in Berührung.

Alle BWL-Studiengänge beinhalten das Wahlpflichtfach „Ethik und gesellschaftliche Verantwortung“, in dem sich die Studierenden ein Fach (4 SWS) aus den Bereichen Wirtschaftsethik und Nachhaltige Entwicklung aussuchen. Auch an den Fakultäten für Gestaltung und Technik gibt es Angebote wie „Nachhaltige Produktentwicklung“ oder „Nachhaltige Mode“. Darüber hinaus bietet die Hochschule mit ihrem B.Sc. Ressourceneffizienz-Management, dem M.Sc. Life Cycle & Sustainability und dem kooperativen Promotionskolleg Energiesysteme und Ressourceneffizienz [zusammen mit dem Karlsruher Institut für Technik (KIT) und der Hochschule für Technik Stuttgart] eigene Studiengänge im Nachhaltigkeitsbereich.

Insgesamt zielt die Hochschule Pforzheim darauf ab, alle Lehrenden für die Themen zu sensibilisieren. Dies beeinflusst in keiner Weise die Freiheit von Lehre und Forschung, sondern wird über kontinuierliche Motivation und Beteiligung der Lehrenden vorangetrieben. Beispielsweise können sich alle Hochschulangehörigen in mehreren Stufen an der Erstellung des PRME-Berichts beteiligen. Da die PRME-Regeln eine Berichtspflicht im Zweijahresturnus vorsehen, hat die Hochschule Pforzheim 2018 ihren fünften Bericht veröffentlicht, der zum ersten Mal auch ein vollumfänglicher Nachhaltigkeitsbericht ist. Das Sustainability Board der Hochschule hat sich bei diesem Bericht an der Beta-Version des HS-DNK orientiert. Da bereits die Empfehlungen zur PRME-Berichtspflicht nahelegen, die fünf Handlungsfelder Governance/Strategie, Betrieb/ Organisation, Nachhaltigkeit in der Lehre, Nachhaltigkeit in der Forschung und Transfer in die Gesellschaft auch im Kontext der 17 Sustainable Development Goals zu betrachten, ist die Ausweitung von einer PRME-Berichterstattung zu einer Nachhaltigkeitsberichterstattung vergleichsweise einfach möglich.

Abbildung: Abgrenzung zum hochschulspezifischen Nachhaltigkeitskodex
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